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«ANKOMMEN»

Aktionstage 2024

Der Weg ist das Ziel: Doch wer träumt nicht auch vom Ankommen? Für manche ist der Weg wie das Ankommen eine Reise in ein erfülltes Leben, ein Privileg und selbstgewähltes Abenteuer, vielleicht auch ein Wagnis in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Für andere wiederum ist es überlebensnotwendig – viel zu vielen Menschen wird das Ankommen auf ihrer Flucht verwehrt oder erschwert. Aber es gibt auch Orte, an denen eine Willkommenskultur selbstverständlich ist: Riace in Kalabrien oder auch Sornetan im Berner Jura stehen stellvertretend für sie. Die Citykirche Offener St. Jakob wird im Juni wieder einen Aktionsmonat durchführen: Was hat es auf sich mit dem Ankommen? Mit Ausstellungen, Rundgängen, Podiumsdiskussionen, Gottesdiensten und vielen weiteren Veranstaltungen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Ihr Mitwirken!

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AUSSTELLUNGEN

Im Foyer erwarten Sie Hörgeschichten, im Kirchenraum eine audio-visuelle, theatralische Installation und drei Ausstellungen zu unterschiedlichen Herangehensweisen an die Herausforderungen des Ankommens. Die Ausstellungen sind vom 2. bis 29. Juni im Rahmen der Öffnungszeiten (7-19 Uhr) kostenlos zugänglich.

Vernissage
Sonntag, 2. Juni, 17 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Mit Beiträgen einzelner Beteiligter an den drei Ausstellungen „Riace – Sornetan – Zürich“ und an den beiden Installationen, die in der Kirche zu hören und zu sehen sind, werden diese eröffnet. Wir feiern mit einem Apéro den Beginn des Aktionsmonats, zu dem wir Sie herzlich einladen.

«An(ge)kommen» und «Willibald und Lorenz» – Zwei Kurzhörspiele

Was hindert uns am Ankommen? Welche Barrieren gibt es? Können und wollen wir sie überwinden und umgehen? In der Kurzgeschichte «Willibald und Lorenz» erzählt Willibald wie er und Lorenz sich bestmöglich darum bemühen uns am Ankommen zu hindern. Im Raum zurück bleibt die Frage, ob wir unsere Barrieren jemals loswerden…

«An(ge)kommen» erzählt vom Ankommen in drei Phasen unseres Lebens. Die Geschichte thematisiert dabei verschiedenen Versionen des Ankommens, angefangen beim «auf dieser Welt ankommen», über das «mitten im Leben ankommen» bis «am Ende ankommen» und verwebt sie mit der Lebensfreude, aber auch den immerwährenden Herausforderungen, die uns stets begleiten.

Beide Geschichten befinden sich im Foyer des Offenen St. Jakobs und starten per Knopfdruck. Schliessen Sie die Augen, lauschen Sie den beiden Kurzgeschichten und begeben Sie sich auf eine auditive Reise.

Sprecher:innen: Sonja Koch, Philip Koch
Konzept und Umsetzung: Sonja Koch, Verein Permeable

«Ich bin hier – hier sind wir»: Audio-visuelle Installation

Geflüchtete treten durch Schauspiel, Körper- und Stimmarbeit in einen Dialog über die Vielfalt des Ankommens an einem neuen Ort. Die Videoinstallation gibt einen Einblick in den dreitägigen Workshop, lässt Sie teilhaben an den Geschichten der Teilnehmenden und bietet Raum für Reflexion.

Ein HORTUS Kunstprojekt der interdisziplinären Plattform Face Migration.

Riace: «Das Dorf des Willkommens»

Der Menschenrechtsaktivist und ehemalige Bürgermeister Domenico „Mimmo“ Lucano engagiert sich im kalabrischen Dorf seit mehr als 20 Jahren für eine «Utopie der Normalität»: ein global wie medial beachtetes Modell im Umgang mit Ab- und Zuwanderung, von dem wir lernen können. Auf einer Solidarreise der Citykirche Offener St. Jakob im Herbst 2023 entstanden die Aufnahmen. Mit Fotos von Ursula Markus.

Zürich: «Ich lebe, aber ich warte!»

Jeden Freitag nehmen bis zu 150 geflüchtete Menschen den Deutschkurs mit einem anschliessenden Mittagessen wahr. Das Angebot entstand vor 16 Jahren in Kooperation mit der Citykirche Offener St. Jakob und Solinetz Zürich. Einige der Gäste drücken mit Wort und Bild aus, was ihnen das Ankommen erschwert, aber auch ermöglicht.

Sornetan: «Beistehen statt ausgrenzen»

Was bedeutet «Ankunft» für Geflüchtete im abgeschiedenen Dorf Sornetan? Geschichten, die von Freuden, Leiden, Träumen und Hoffnungen erzählen.

Der «Tages-Anzeiger» hat in einem Artikel beschrieben, wie das Zusammenleben von 120 Geflüchteten in einem Dorf von 90 Einwohnern gelingen kann.

In diesem Zusammenhang machen wir auf die Masterarbeit von Nadia Doriot, Aktivistin im Berner Jura, aufmerksam:

ARRIVAL VILLAGE – Asylum in Switzerland and Rural Landscape as in-between
Samstag 25. Mai – Freitag 28. Juni
Montags bis freitags: 07–22 Uhr, samstags: 08–12 Uhr

An Architecture Thesis explores the coexistence between a Bernese Jura village and an asylum seeker center. The center evolves from isolation to shaping the future. The Thesis introduces the „Arrival Village“ concept for communal growth, enabling newcomers to settle and stay. By Nadia Doriot

HIL Gebäude | ETH Hönggerberg
Wolfgang-Pauli-Strasse
8049 Zürich

Finissage
Samstag, 29. Juni, 17 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Wir feiern den Ausklang des Aktionsmonats mit einem Apéro der «Herberge für geflüchtete Frauen und Kinder» auf dem Vorplatz und in der Kirche, denn jedes Ankommen hat auch einmal ein Ende.

BEIM NAMEN NENNEN

Ein Drama geht seit Jahren auf den Meeren und an den Grenzen Europas vor sich. Seit 1993 sind zehntausende Kinder, Frauen und Männer nicht in Europa angekommen. Die meisten sind im Meer ertrunken. Mit einem Mahnmal gedenken wir der Opfer und protestieren öffentlich gegen die unhaltbare Situation.

Wir freuen uns, wenn Sie sich an dieser Aktion beteiligen. Alle Informationen finden Sie auch auf der Webseite www.beimnamennennen.ch und im Flyer.

Schreibstätte
Montag, 10. bis Freitag, 14. Juni, ab 14 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Es werden die Namen und Ursachen für den Tod der geflüchteten Menschen auf Stoffstreifen geschrieben, mit denen das Mahnmal um die Kirche herum aufgebaut wird. Kommen Sie vorbei und helfen Sie mit.

Aufbau der Installation
Samstag, 15. Juni, ab 9 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Aufbau der Installation mit den Namen der Verstorbenen um die Kirche herum. Alle sind herzlich willkommen, um dabei zu helfen.

Interreligiöser Gottesdienst
Sonntag, 16. Juni, 10 Uhr

Citykirche Offener St. Jakob

Mit Beiträgen und Musik aus verschiedenen Weltreligionen und einem Imbiss der «Herberge für geflüchtete Frauen und Kinder». Mit Verena Mühlethaler, Christoph Albrecht, Kaser Alasaad u.a.

Lesung bis in die Nacht
Donnerstag, 20. Juni, ab 18 Uhr

Citykirche Offener St. Jakob

Lesung der Namen der Menschen, die auf dem Weg nach Europa gestorben sind, unterbrochen von Musik, einem Gedicht oder einem Gebet.

Wer sich beteiligen möchte, trage sich bitte in die Listen auf folgender Homepage ein: www.beimnamennennen.ch

FILME

Manchmal braucht es einen anderen Blick als den eigenen, um einem die Augen zu öffnen. Das kann uns aufwühlen, unbequem sein, aber vielleicht auch eindringlich, sodass wir danach nicht mehr dieselben sind.

«Die Anhörung»: Film und Gespräch
Mittwoch, 05. Juni, 19.30 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Zwei Frauen und zwei Männer, die sich in der Schweiz um Asyl bewerben, spielen zusammen mit Mitarbeitenden des SEM noch einmal die Anhörung durch, bei der sie die Gründe für ihre Flucht möglichst “glaubwürdig und widerspruchsfrei” schildern sollten. Sie erzählen dabei ihre eigenen Geschichten, die ihnen gegenübersitzenden Interviewenden aber sind im Film andere als in Wirklichkeit. Im zweiten Teil des Films werden die Rollen von den Fragenden und Befragten – und damit auch die Machtverhältnisse – getauscht. Die abgewiesenen Asylbewerber:innen durchleben die Anhörung zu ihren Fluchtgründen auf diese Weise noch einmal und beleuchten so den Kern des Asylverfahrens. Wird es den Befragten diesmal gelingen, ihre traumatischen Erlebnisse so zu schildern, dass sie den offiziellen Kriterien genügen? Der preisgekrönte Film gibt zum ersten Mal Einblick in die heikle Anhörungssituation und stellt damit das Asylverfahren selbst in Frage.

Von und mit Lisa Gehrig und Protagonist:innen, Moderation Hanna Gerig.

Hier können Sie den Trailer anschauen.

Filmvorführung zu Sans-Papiers Kindern und Jugendlichen
Montag, 10. Juni, 18.30 Uhr
Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich Kalkbreitestrasse 8, 8003 Zürich

Die Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich zeigt den Film: «Schattendasein – niemand ist illegal». Anschliessend gibt es Gelegenheit für ein Gespräch mit einer ehemaligen Sans-Papiers Jugendlichen.

GEMEINSCHAFT

In, vor und um den Offenen St. Jakob herum finden zahlreiche Veranstaltungen statt, die das «Ankommen» thematisieren. Auf der Wiese vor der Citykirche wird mit Liegestühlen, Bänken und Tischen ein Ort der Begegnung geschaffen. Sie sind herzlich eingeladen!

Finta+ Bauen: ein Gemeinschaftsprojekt
1.-29. Juni
Vorplatz Citykirche Offener St. Jakob

Auf dem Vorplatz wird ein Bus zu einem Schutz- und mobilen medizinischen Beratungsraum für Finta+ Personen (Frauen, Inter, Nonbinäre, Trans und Agender Personen) auf der Flucht ausgebaut. Eine Zusammenarbeit von «gemeinsam bauen wir neu», Netzwerk Avanti, Rosa und Inaya. Der Bus wird im Anschluss europaweit eingesetzt. Laufende Updates zu weiteren Veranstaltungen auf netzwerkavanti.ch und citykirche.ch.

Spenden für das Projekt sind willkommen. Das Gelände und die Kirche sind rollstuhlzugänglich.

Bustaufe Samstag, 1. Juni, 17 Uhr
Bautage mittwochs von 14–18 Uhr, samstags von 11–17 Uhr
Workshop Inklusives Bauen Samstag, 8. Juni, 11–14 Uhr und Mittwoch, 26. Juni, 17–19 Uhr
Feministischer Streik: Rückzugsort während des Demoumzugs Freitag, 14. Juni, ganztags
Veranstaltung zu Flucht, Migration und Behinderung Samstag, 22. Juni, 18.30 Uhr 
Filmscreening «Nasim» Datum tba 

Schweizer Friedenskonferenzen: mehr als Worte und Goodwill?
Samstag, 1. Juni, ab 11 Uhr
Kirchgemeindehaus (Stauffacherstr. 8, 8003 Zürich)

Interkultureller Frauentreff Café Dona

Am 25. Mai 2024 werden Schweizer (Frauen-)Friedensorganisationen zum siebten Mal zusammenkommen und Wege zu einer friedlichen Gesellschaft diskutieren. Dieses Jahr im Zeichen des 150. Geburtstages von Clara Ragaz, Schweizer Frauenrechtlerin, Friedensaktivistin und religiöse Sozialistin. Die Schweiz kennt eine lange Tradition von Zusammenkünften für den Frieden, und doch stellt sich angesichts der prekären Weltsituation die Frage, ob wir völlig neue Wege einschlagen müssen, da die Gesellschaften es offensichtlich nicht geschafft haben, im Frieden zusammen zu leben.

Helena Nyberg, Mitglied von WILPF – der für die Konferenz verantwortlichen Frauen-Friedensorganisation – fasst die Schweizer Friedenskonferenz zusammen und erarbeitet mit Café Dona mögliche Wege für jede einzelne und die Gesellschaft, wie wir trotz allen Widrigkeiten dem Frieden näherkommen und die von militärischen Kreisen angewandte Kriegsrhetorik durchbrechen können.

11 Uhr Brunch
12 Uhr Vortrag und Austausch

Marktlücke: erwerbslose Frauen fördern
Samstag, 15. Juni, ab 11 Uhr
Kirchgemeindehaus (Stauffacherstr. 8, 8003 Zürich)

Interkultureller Frauentreff Café Dona

Das Förderprogramm für erwerbslose Frauen Wir sind immer davon überzeugt, dass die Erwerbsarbeit, nebst finanzieller Unabhängigkeit, einen grossen Teil zur Stärkung der Frau und ihren Kindernist. Die Organisation Marktluecke strebt eine nachhaltige Integration an und sie engagieren sich für die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit. Frauen, die von der Sozialhilfe unterstützt werden, qualifizieren sich im Rahmen des Integrationsprogramms in den Bereichen Gastronomie, Verkauf, Verwaltung und in der handwerklichen Herstellung von Designprodukten.

Mit Christina Dalbert (Betriebsleiterin Marktlücke), Anna Jäger (Sozialberaterin Marktlücke) und Raja Rezgui (Programmteilnehmende).

11 Uhr Brunch
12 Uhr Vortrag und Gespräch

Wegmarken: eine Ausstellung
Samstag, 29. Juni, ab 11 Uhr
Labyrinthplatz Kasernenareal (Militärstr. 45, 8004 Zürich)

Interkultureller Frauentreff Café Dona

«Wegmarken stehen für ein bedeutendes Ereignis» schreibt die Künstlerin Brigitte Buchholz. Das erste wichtige Ereignis im menschlichen Leben ist die Geburt. Auch das Ankommen (in einem fremden Land beispielsweise) ist ein bedeutendes Ereignis. Wir gehen gemeinsam den Weg durchs Labyrinth, betrachten die Wegmarken und kommen anschliessend dazu ins Gespräch.  Interpretationen und Erfahrungen der Betrachtenden machen das Werk ganzheitlich.

Mit Brigitte Buchholz und Caroline Krüger, Philosophin.

Finissage
Samstag, 29. Juni, 17 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Wir feiern den Ausklang des Aktionsmonats mit einem Apéro der «Herberge für geflüchtete Frauen und Kinder» auf dem Vorplatz und in der Kirche, denn jedes Ankommen hat auch einmal ein Ende.

GOTTESDIENSTE

Wir feiern vier besondere Gottesdienste zum Thema Ankommen. Gastfreundschaft, interreligiöse Akzeptanz und ein achtsamer Umgang mit unserer Natur könnten neue Wege aufzeigen.

Gottesdienst: Ankommen und Gastfreundschaft
Sonntag, 2. Juni, 10 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Der Eröffnungsgottesdienst zum Aktionsmonat steht ganz im Zeichen des Ankommens und der Gastfreundschaft. Die frisch am Triemli angekommene Spital-Seelsorgerin Michal Maurer wird sich Gedanken zum Thema machen, während sich Patrick Schwarzenbach der Gastfreundschaft zuwendet. Bereichert wird die Feier durch die Klänge von Sacha Rüegg an der Orgel.

Interreligiöse Klagefeier
Sonntag, 9. Juni, 10 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

«Hört doch ihr Völker, und seht meinen Schmerz»

Durch den eskalierten Konflikt in Israel und Gaza ist Frieden in weite Ferne gerückt. Umso mehr sind wir aufgerufen, am Prinzip Hoffnung festzuhalten: In dieser vierten gemeinsamen interreligiösen Klagefeier trauern wir um die Oper auf beiden Seiten.

Mit Franziska Bark Hagen, Ruven Bar Ephraim, Kerem Adigüzel, Kamran Mohmmadi und Sacha Rüegg.

Interreligiöser Gottesdienst
Sonntag, 16. Juni, 10 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Wir feiern anlässlich des Flüchtlingssonntags einen interreligiösen Gottesdienst mit Beiträgen und Musik aus verschiedenen Weltregionen und im Gedenken an die Toten und einem Imbiss der «Herberge für geflüchtete Frauen und Kinder».

Mit Verena Mühlethaler, Christoph Albrecht, Kaser Alasaad u.a.

Gottesdienst: Ankommen der Natur
Sonntag, 23. Juni, 10 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

In Franz Hohlers Buch «Der neue Berg» kommt die Natur wieder an in der Stadt. Was dies theologisch und ethisch für uns bedeuten könnte, soll im Zentrum des Gottesdienstes mit Orgelmusik stehen. Mit Patrick Schwarzenbach.

LESUNGEN & GESPRÄCHE

Welche Erfahrungen haben Menschen mit dem Ankommen und Ankommenden gemacht? Wann ist man angekommen und was kommt dann?

Vorurteils-Orakel – Input und Gespräch zu Vorurteilen
Dienstag, 11. Juni, 17 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Jeder Mensch hat Vorurteile – nur Du nicht, oder? Unser Gehirn teilt Menschen gerne und schnell in Gruppen ein. Wer sich einen Weg durch unsere komplexe Welt bahnt, urteilt und schubladisiert automatisch. So menschlich Vorurteile sind, so problematisch sind sie vielfach. Denn nicht selten spielen Vorurteile bei Diskriminierung oder Konflikten eine zentrale Rolle.

Während der Veranstaltung (rund 60-90 Minuten) sammeln wir gemeinsam Vorurteile im Kontext von Flucht und Migration, die wir kennen. Wir befragen aber auch das Vorurteils-Orakel nach neuen Vorurteilen, versuchen diese zu kategorisieren, umzudeuten und einen kreativen Umgang dafür zu finden. Wir fragen: Ist eine Welt ohne Vorurteile möglich?

Die Veranstaltung findet in der Citykirche Offener St. Jakob statt. Im Wissen der tief verankerten Vorurteile, betrachten wir die anderen Ausstellungen in der Kirche nun mit neuem Blick.

Mitwirkende: Sonja Koch, Verein Permeable
Projekt-Autorenschaft: Sonja Koch und Selina Lauener

Vom Ankommen zur Bleibefreiheit – Podiumsgespräch
Donnerstag, 13. Juni, 18.30 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Was braucht es, damit aus Ankommen und Bleiben-Müssen Bleibefreiheit werden kann? Mit Eva von Redeckers Begriff nähern wir uns der Frage, was nach dem Ankommen wichtig ist. Ein Gespräch über Bleibefreiheit und Bleiberecht mit Hannes Lindenmeyer (Stadtgeograf), Verena Mühlethaler (Pfarrerin und Mitgründerin Netzwerk Migrationscharta) und Malek Ossi (Aktivist und Co-Geschäftsführer Solinetz), Moderation Caroline Krüger (Philosophin).

«Fünf Uhr morgens»: Lesung und Gespräch
Freitag, 21. Juni, 18.30 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

 الخامسة فجرا

Пята ранку

«Fünf Uhr morgens» beschreibt einen schweizerischen Verwaltungsakt als persönliche Retraumatisierung. Die Öffnung von Grenzen und Arbeitsmarkt für Menschen aus der Ukraine war ein selektiver Akt der Solidarität. Nicht-europäische Asylsuchende waren davon ausgeschlossen und wurden zu Geflüchteten zweiter Klasse gemacht.

Die Autorin Lubna Abou Kheir  – die selbst als Asylsuchende aus Syrien in die Schweiz kam – analysiert in «5 Uhr morgens» ihre Gefühle in Anbetracht der Privilegierung der Ukrainer:innen. Und erschrickt. Denn sie beobachtet an sich selbst, die sich bisher aktiv für Human Rights eingesetzt hat, eine wachsende Abneigung gegenüber einer ganzen Menschengruppe — nur aufgrund ihrer Herkunft. Woher kommen diese Gefühle? Was passiert mit den eigenen Werten und Überzeugungen bei einer Retraumatisierung in der vermeintlich sicheren Schweiz? Wozu ist ein durch Krieg, Flucht und Ungerechtigkeit verletzter Mensch fähig?

Regisseurin Ursina Greuel stellt der Autorin und Schauspielerin eine ukrainische Musikerin zur Seite und verbindet Musik und Text; Deutsch, Arabisch und Ukrainisch. So werden, wie bereits in Greuels früheren Arbeiten, komplexe Inhalte sinnlich-musikalisch vermittelt. Das Publikum wird direkt mitgenommen in die Erfahrungswelten der Figuren. Und taucht durchgeschüttelt und zugleich erfrischt wieder auf.

Mit: Lubna Abou Kheir und Yulianna Khomenko
Text: Lubna Abou Kheir
Musik: Yulianna Khomenko
Regie: Ursina Greuel
Ausstattung: Cornelia Peter
Oeil extérieur: Sibylle Burkart
Licht und Darbuka: Yahya Hazrouka

Sprache: Deutsch mit Teilen in Arabisch und Ukrainisch

Sogar Theater

Flucht, Migration und Behinderungen – Podiumsgespräch
Samstag, 22. Juni, 18.30 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Fluchterfahrungen können zu psychischen und körperlichen Behinderungen führen. Migration kann aufgrund von Behinderungen eine Notwendigkeit sein. In der Schweiz angekommen, sehen sich Menschen mit Behinderungen und Fluchterfahrung mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert.

Mit dem Netzwerk Avanti.

MUSIK, BEWEGUNG & MEHR

Atmen, sich mitschwingen lassen, bewusst hören, sich spüren, frei sein im Raum, in der Bewegung – auch das ist eine Form des Ankommens, die Sie während der Aktionstage erfahren können.

Ankommen im Mitgefühl – Yoga, Klang, Meditation
Samstag, 15. Juni, 19 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Wenn der Friede bei uns selbst beginnt, dann lohnt es sich, bewusst Raum dafür in sich zu schaffen. Mit Übungen aus dem Yoga, den Vibrationen des Klangs und dem Sitzen in der Stille (je 60 Minuten) soll Raum geschaffen werden, um bei sich anzukommen und das friedliche Mitgefühl wachsen zu lassen.

Mit Béla Pete, Christoph Dachauer, Patrick Schwarzenbach.

«Im Atemhaus wohnen» – Musik & Worte
Mittwoch, 19. Juni, 18.30 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Unterschiedliche Facetten des Ankommens werden in und durch Musik hör- und fühlbar. Auch in Texten, Gedichten, Romanen sind Spuren zu finden und Zugänge lassen sich erschliessen.

Mit Franziska Bark Hagen, Monika Golling, Verena Mühlethaler, Sacha Rüegg und Patrick Schwarzenbach.

«Ankommen» – Mittags-Singen
Donnerstag, 20. Juni, 12.15 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Singend nähern wir uns mit Liedern und Kanons dem grossen Thema «Ankommen»: bei uns selbst im Herzen mit meditativen Liedern – an unvorhergesehenen Orten – in Freude oder Trauer – im Glauben. Es sind keine Voraussetzungen im Singen und Notenlesen nötig.

Mit Sacha Rüegg, Kantor der Citykirche.

Dance Dualism Away: Benefiz Ecstatic Dance
Dienstag, 25. Juni, 19.30 Uhr
Citykirche Offener St. Jakob

Die Weite und die Ekstase des Tanzes erfahren – mit dem Eintritt und jeder lebendigen Bewegung unterstützt Du Menschen, die zurzeit in einer prekären Situation hier in Zürich leben. Die Kollekte geht an das Projekt Rosa.

Mit Johanna und dem Team von Ecstatic Dance.

RUNDGÄNGE

Mit Rundgängen durch die Züricher Stadtkreise vier und fünf wird den Ankommensgeschichten von Menschen nachgespürt, die geblieben sind oder auch ein «Leben im Schatten» führen müssen.

Audiorundgang: Leben wie ein Sans-Papiers
Dienstag, 04. Juni, 17.30 Uhr
Treffpunkt: Kalkbreite

Wer hilft Sans-Papiers, wenn sie krank werden? Wo spielen Sans-Papiers Kinder, wenn ihre Eltern permanente Angst vor einer Ausschaffung haben? Wo gebären Sans-Papiers ihre Kinder? Wie wohnen Sans-Papiers? Wie werden Menschen zu Sans-Papiers? Antworten gibt ein neuüberarbeiteter Audiowalk der Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich.

Migrationsspuren auf dem Speisezettel
Mittwoch, 12. Juni, 17.30 Uhr
Treffpunkt: Helvetiaplatz

Aussersihl wurde vor über 150 Jahren zum Anziehungspunkt tausender italienischer Arbeitskräfte. In diesem Quartier schufen die Ankommenden eine neue Heimat, in welcher sie ihre heimatliche Kultur und Essgewohnheiten pflegten. Diese italienische Migrationsbevölkerung erhielt bald von den Einheimischen die abwertende Bezeichnung «Tschingge». Die italienische Küche aber hat seit den 1950er Jahren die Gaumen und Herzen der Ansässigen erobert, bis heute.

Der Quartierhistoriker Hannes Lindenmeyer, die Historikerin Sabina Bellofatto und der Historiker Francesco Papagni gehen dieser Migrationsgeschichte und den kulinarischen Spuren in Aussersihl nach.

Ein Rundgang mit italienischen Liedern, ausgewählt vom St. Jakob Kantor Sascha Rüegg und einem einfachen Spaghettiessen zum Abschluss, das die Bewohnerinnen der Herberge für geflüchtete Frauen und Kinder liebevoll zubereiten.

Migrationsspuren auf dem Speisezettel
Samstag, 15. Juni, 17.30 Uhr
Treffpunkt: Helvetiaplatz

Aussersihl wurde vor über 150 Jahren zum Anziehungspunkt tausender italienischer Arbeitskräfte. In diesem Quartier schufen die Ankommenden eine neue Heimat, in welcher sie ihre heimatliche Kultur und Essgewohnheiten pflegten. Diese italienische Migrationsbevölkerung erhielt bald von den Einheimischen die abwertende Bezeichnung «Tschingge». Die italienische Küche aber hat seit den 1950er Jahren die Gaumen und Herzen der Ansässigen erobert, bis heute.

Der Quartierhistoriker Hannes Lindenmeyer, die Historikerin Sabina Bellofatto und der Historiker Francesco Papagni gehen dieser Migrationsgeschichte und den kulinarischen Spuren in Aussersihl nach.

Ein Rundgang mit einem kalabrischen Menü im Ristorante Chianalea; Kosten: 40.- pro Person; Platzzahl beschränkt; Anmeldung bis 10. Juni an hanneslindenmeyer@mailbox.org.

«Leute machen Kleider» – theatraler Spaziergang durchs Quartier
Sonntag, 16. Juni, 15 Uhr
Treffpunkt: Infos unter www.sogar.ch

Ohne Baumwolle wäre Zürich heute eine andere Stadt. Auf einem Spaziergang durch den Kreis 5 wirft das Kollektiv Theater Amalgam Schlaglichter auf die verflochtene Geschichte der Baumwollverarbeitung und des Baumwollhandels in Zürich.

An Originalschauplätzen erfährt das Publikum teils live in gespielten Szenen, teils über Kopfhörer vom Anfang des industriellen Baumwolldrucks in Zürich, dem Beginn des modernen globalisierten Handels, von Schicksalen früherer Textilarbeiterinnen bis hin zu Erzählungen heutiger Gewerbetreibender der Textilbranche im Quartier.

«Mit Kleidern zeigt man sich und drückt sich aus, Kulturelles vermischt sich. Jeder Mensch hat da seine ganz eigene Geschichte – woher man kommt, und dass man auch Teil dieser Welt ist.»

Maathanghi Kathirgamanathan SK Trading

«Ich finde wirklich, diese Masse, dieser Überkonsum, die fehlenden Lösungen, was man mit diesen Kleidern macht, das ist die grösste Baustelle, mit der man konfrontiert ist.»

Kaspar Schlaeppi, Rework

«Und das Schöne ist, dass Leute ihre Kleider nicht einfach in den Container schmeissen, sondern sie zu mir bringen… Es ist wirklich eine wahnsinnige Geschichte. Zuerst war der Laden ein Hilfswerk, dann ein Verein und dann konnte ich ihn privat weiterziehen. In der Zeit des Lädelisterbens konnte dieser Laden durchhalten.»

Vreni Urech, Aha

AGENDA AKTIONSTAGE

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