Rituale für Lebensübergänge
Loslassen und Neuanfangen
Es kann sinnvoll und hilfreich sein, existentielle Übergänge und Veränderungen im Leben mit einem Ritual oder einem Gottesdienst zu unterstützen. Rituale geben Halt und vermitteln Kraft. Nicht nur für die Geburt, die Heirat oder den Tod eines Menschen wollen wir einen Gottesdienst anbieten. Auch beim Eintritt ins Pensionsalter oder nach Trennung oder der Scheidung von einem Partner oder einer Partnerin oder… kann es hilfreich sein, diese wichtigen Übergänge mit einem religiösen Ritual zu begehen. So kann die durch eine Trennung ausgelöste Trauer oder Wut der Selbstannahme, Hoffnung und Akzeptanz weichen. Mit dem göttlichen Segen kann vertrauensvoll in die Zukunft geschaut werden.
Gerne überlegen wir gemeinsam mit Ihnen, wie wir das Ritual oder den Gottesdienst genau und individuell gestalten. Auch wenn Sie keine klaren Vorstellungen darüber haben, können Sie sich gerne an eine der Pfarrpersonen wenden.
Pfarrpersonen
Pfrn. Franziska Bark Hagen
E-Mail: franziska.bark@reformiert-zuerich.ch
Telefon: +41 44 242 89 15
Stauffacherstrasse 8
8004 Zürich
Pfrn. Verena Mühlethaler
E-Mail: verena.muehlethaler@reformiert-zuerich.ch
Telefon +41 44 242 88 72
Stauffacherstrasse 10
8004 Zürich
Warum leben wir? Was ist der tiefere Sinn von unserem Leben? Diese grossen Fragen haben mich – neben dem Spiel mit Puppen und Hüttenbauen in luftiger Baumhöhe – schon als Kind beschäftigt. Weil ich diese Frage auch mit 20 noch nicht geklärt hatte, studierte ich in Bern Theologie.
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Danach zog es mich in die weite Welt und ich lebte ein paar Jahre in meinem Mutterland in Holland und anschliessend in Berlin. Wohin ich regelmässig zurückkehren muss, um die einmalige Berliner Luft (und Lindenduft) zu schnuppern.
Ich schätze mich glücklich, dass ich nun seit 10 Jahren in einem wunderbaren Team in und um den Offenen St. Jakob arbeiten darf. Ich mag es, gemeinsam mit Leuten aus den verschiedensten Himmelsrichtungen Ideen zu entwickeln, wie wir unseren schönen Kirchenraum vielfältig nutzen und uns selbst, einander und dem göttlichen Geheimnis neu begegnen können. Dabei finde ich es spannend, mich von den biblischen Botschaften herausfordern zu lassen und die grossen Verheissungen von einem Zusammenleben in Gerechtigkeit und Frieden in den Zürcher Alltag zu übersetzen. Darum setzte ich mich auch für geflüchtete Menschen ein, die zu oft unter unwürdigen Bedingungen leben müssen.
Darüber hinaus male ich gerne (www.muehlethaler.com), versuche beim Boulespielen mein Glück oder vergesse die Zeit bei einem spannenden Buch in meiner Hängematte. Mittlerweile stellt sich mir die Frage nach dem Sinn des Lebens nur noch selten.
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Pfr. Patrick Schwarzenbach
E-Mail patrick.schwarzenbach@reformiert-zuerich.ch
Telefon +41 44 241 37 01
Stauffacherstrasse 8
8004 Zürich
Könnte ich in einem Kloster leben? Mit dieser Frage hat wohl alles angefangen – damals im Gymnasium. Ich trug Bilder mit mir, die zauberhaft mystisch waren: Mönche – alte Weise – mit weichen Augen, morgens tief ins Gebet versunken. Das Kerzenlicht, der Weihrauch, die murmelnden Münder – alles in uralten Mauern.
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Gut, so dachte ich mir, auf in die Berge, ab nach Disentis. In eines der ältesten Klöster der Schweiz. Dort wollte ich nach der Matura meine Eremitenseele testen. Der Test misslang. Zu sehr vermisste ich meine Freunde, die Familie und das Leben unter Menschen. Zu schnell begegnete ich all den Themen, die ich aus den profanen Niederungen kannte: Eifersucht, mönch’sche Migränen und Ablenkung. Ich verliess den Ort in den Bergen – was blieb war die Sehnsucht nach Gott, Stille und dem WEG. Ich begann zu meditieren, studierte Theologie in Zürich, Kopenhagen und LA, wurde Pfarrer – las Bücher, traf Menschen und betete. Auf christlichen, interreligiösen und halbesoterischen Pfaden begegnete ich Schamanen, Nonnen, Yogis, Derwischen, buddhistischen Mönchen, Suchenden am Ganges und an der Limmat. Meine erste Stelle als Pfarrer trat ich in St. Gallen an. Unter dem schönen Label ‚Spirituelles Leben mit jungen Erwachsenen’ durfte ich mit jungen Menschen spirituelle Praktiken üben: Als Einsiedler – mit offenen Türen – lebte ich 3 Monate im St. Galler Wald, als Franziskus-Imitat zog es mich für eine Woche als Obdachloser auf die Strasse, in einem 40-tägigen Projekt-Kloster lebten wir mit Tagzeitengebeten und aktualisierten Regeln. Daneben befasste ich mich mit der Idee der Gelassenheit, wie sie von Meister Eckhart beschrieben wird. In verschiedenen Projekten übersetzte ich alte spirituelle Praktiken in neue Übungen. Bis heute bin ich davon überzeugt, dass nicht nur der Text der Bibel in die heutige Zeit tradiert werden muss, sondern auch die Glaubenspraxis und die Handlungen. Dazu gehört in meinen Augen neben Fasten, Beten und Stille ganz zentral die Nächstenliebe. Ich halte es hier mit Eckhart, der betont, dass ein Bettler, der ein Süppchen verlangt, Vorrang vor jeder meditativen Versenkung habe. Das Quartier um die Langstrasse bietet für beides einen wunderbaren Boden – es gibt eine hohe Dichte von Yogastudios, Meditationsräumen und Menschen, die auf der Suche sind – kreativ und avantgarde – und gleichzeitig leben hier viele Menschen, die am Rand der Gesellschaft ihren Alltag verbringen. Beiden Seiten gehören zu meiner Arbeit im St.Jakob: Mystik und Nächstenliebe – im besten Falle ist kein Unterschied auszumachen.
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